Die Granitz ist ein großes, hügeliges Waldgebiet im Südosten der Insel Rügen. Sie erstreckt sich zwischen den Ostseebädern Binz und Sellin sowie dem Ort Lancken-Granitz und reicht bis direkt an die Steilküste der Prorer Wiek, heute auch Binzer Bucht genannt, heran. Das Gebiet gehört seit 1991 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen und ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Hier wachsen Rotbuchen und Traubeneichen bis an die Steilküste heran. Das Naturschutzgebiet Granitz wird von Besuchern wie von den Einheimischen als Erholungsgebiet genutzt und geschätzt.
Inhaltsverzeichnis
- Fakten zum Waldgebiet Granitz
- Der Küstenwanderweg Binz – Sellin
- Die Aussicht an der ehemaligen Waldhalle
- Der Schanzenberg
- Der Schwarze See
- Der Finnische Krieger
- Die Kreuzeiche
- Der Märchenbaum
- Das Jagdschloss Granitz
- Imbiss & Restaurant
- Der Spielplatz am Jagdschloss
- Das Ausstellungshaus am Jagdschloss
- Der Fürstenblick am Jagdschloss
- Der Rasende Roland
- Anreise
Die Granitz zwischen Prora / Binz, Sellin und Lancken-Granitz:
- Fläche: rund 982 hektar großer Laubwald, überwiegend Buchen- und Eichenbestände
- Höchste Erhebung: Tempelberg, etwa 106–107 Meter über dem Meeresspiegel, Standort des Jagdschlosses Granitz
- Lage: zwischen Binz (Westen), Sellin (Osten) und Lancken-Granitz (Süden), direkt an der Steilküste der Prorer Wiek
- Schutzstatus: Teil des Biosphärenreservats Südost-Rügen seit 1991
- Besonderheiten: großflächiger alter Buchenwald, zahlreiche Wanderwege, historische Bodendenkmäler, Jagdschloss Granitz, Schwarzer See
Küstenwanderweg Binz – Sellin entlang der Binzer Bucht
Der Hochuferweg verbindet die Ostseebäder Binz und Sellin führt Dich direkt am Steilufer durch die Granitz. Der etwa 7 Kilometer lange Weg verläuft oberhalb der Prorer Wiek, oder wie es neuerdings in Touristinformationen aus Binz zu lesen ist, der Binzer Bucht, und verbindet beide Seebäder, ohne dass Du Straßenverkehr oder Ortschaften in größerem Umfang kreuzt.
Du läufst durch einen der größten zusammenhängenden Buchenwälder Norddeutschlands mit einem hohen Bestand an Buchen und Traubeneichen, immer wieder öffnen sich kurze Ausblicke auf die Ostsee. Einer der bekanntesten Aussichtspunkte ist die Ufersicht Waldhalle, die mit rund 67 Metern über dem Meer zu den höchsten Punkten des Weges gehört.
Auf der Strecke passierst Du Abzweige zum Schwarzen See, zum Jagdschloss Granitz und zur Kreuzeiche.
Ufersicht Waldhalle mit toller Aussicht auf Jasmund
Die Ufersicht Waldhalle erinnert an das ehemalige Ausflugslokal Waldhalle, das Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Steilufer der Granitz entstand und wegen Küstenerosion in den 1980er Jahren aufgegeben und abgerissen werden musste. Heute existieren nur noch Fundamentreste, der Name wird aber als Bezeichnung und für den Aussichtspunkt weiter genutzt.
Der Aussichtspunkt liegt direkt am Hochuferweg zwischen Binz und Sellin. Von hier reicht der Blick bei guter Sicht bis nach Sassnitz und zur Kreideküste der Stubbenkammer. Die Kombination aus Steilküstenlandschaft, Wald, Meerblick und der Nähe zum Schwarzen See macht diesen Abschnitt des Weges besonders abwechslungsreich.
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Schanzenberg (Burgwall)
Der Schanzenberg ist eine vorgeschichtliche Wallanlage im Waldgebiet der Granitz. Es handelt sich um eine halbkreisförmige Höhenburg mit Wallresten von etwa 200 mal 150 Metern Größe, die wahrscheinlich in der Bronzezeit als Fluchtburg diente. Heute ist der Wall stark bewaldet und nur mit etwas Aufmerksamkeit im Gelände zu erkennen. Es kann auch gut sein, dass von dieser Burg zusammen mit der Burg auf den Kreidefelsen bei Sassnitz, dem sogenannten Hengst, die Bucht der Tromper Wiek im Osten der Insel Rügen auf einfahrende Schiffe überwacht wurde.
Der Schanzenberg liegt in der Nähe des Schwarzen Sees auf den Uferhöhen zwischen Silvitzer Ort und Granitzer Ort. Wanderwege führen in seiner Nähe vorbei, und einige Tourenbeschreibungen schlagen einen Abstecher vom Hochuferweg oder von Routen rund um den Schwarzen See vor. Fundmaterial ist bislang kaum bekannt, weshalb die Anlage archäologisch nur grob datiert werden kann und vor allem landschaftlich und als Bodendenkmal interessant ist.
Findest Du alte Geschichte toll, kannst Du gerne auch mal in unseren Beitrag über die Hügel- und Großsteingräber Rügens reinschnuppern.
Der Schwarze See
Der Schwarze See liegt etwas im Inland der Granitz. Es handelt sich um einen seltenen Kesselsee mit rund 23 Hektar Wasserfläche und bis zu 15 Metern Tiefe.
Der See ist nährstoffarm, am Ufer haben sich Zwischen- und Hochmoore mit Schwingrasen gebildet. Hier wachsen unter anderem Torfmoose, Wollgräser, Fieberklee, Moosbeere und Rosmarinheide. Der gesamte See, die Moore am Rand und ein 100 Meter breiter Waldgürtel darum herum gehören zur streng geschützten Kernzone des Biosphärenreservats, weshalb Du hier auf den ausgewiesenen Wegen bleiben solltest.
Erreichen kannst Du den Schwarzen See über den Wanderweg zwischen Binz und Sellin. Ein Holzsteg führt ein Stück in den See hinein, sodass Du einen guten Blick auf Wasserfläche und Ufervegetation bekommst. Davor kannst Du wunderbar an einer alten Eiche an den dortigen Sitzgelegenheiten entspannen und ein Wanderpause einlegen.
Finnischer Krieger (Grabstelle)
Mitten im Wald erinnert ein kleines, denkmalgeschütztes Grabmal an den Finnischen Krieger. Hier wurde ein finnischer Soldat bestattet, der 1806/1807 als Teil der schwedischen Truppen während der Zeit der napoleonischen Kriege auf Rügen stationiert war, hier erkrankte und in der Nähe der heutigen Stelle verstarb.
Das Grab besteht aus einem Hügel, eingefasst von Natursteinen, und einem Stein mit metallener Tafel und der schlichten Inschrift „Hier ruht ein Finnischer Krieger“. Am Weg stehen heute Hinweistafeln, die die Geschichte des Grabes erläutern. Der Ort liegt an einem Waldweg südlich der Verbindung zwischen Kreuzeiche und Binz und ist über ausgeschilderte Wege vom Hochuferweg oder von der Kreuzeiche aus erreichbar.
Kreuzeiche - Wegweiser und Rastpunkt
Die Kreuzeiche ist eine markante, alte Eiche in der Granitz. Sie steht an einer Kreuzung mehrerer Waldwege in der Granitz und dient als wichtiger Orientierungspunkt im Wander- und Radwegenetz zwischen Binz, Sellin und Baabe.
Rund um die Eiche findest Du Bänke und eine kleine Schutzhütte, sodass sich der Platz gut für eine Pause eignet. Von hier aus sind Wanderwege in Richtung Schwarzer See, Finnischer Krieger, Jagdschloss und an die Küste ausgeschildert.
Märchenbaum
In der Nähe des Jagdschlosses ist – beziehungsweise war – ein besonders knorriger Baum als „Märchenbaum“ bekannt. Er taucht auf einigen Wanderblogs, Social-Media-Beiträgen und sogar in Kartenapps unter diesem Namen auf. Dort wird er meist als auffällige Rotbuche beschrieben, deren gewundene Äste und Wuchsform gut zu dem Beinamen passen.
Die vielen teils heftigen Stürmen der letzten Jahre haben den Märchenbaum aber leider gelegt und der Märchenbaum ist für Dich leider nicht mehr zu besichtigen.
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Jagdschloss Granitz
Das Jagdschloss Granitz ist das bekannteste Bauwerk in der Granitz und eines der Wahrzeichen der Insel Rügen. Es wurde zwischen 1837 und 1851 im Auftrag von Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus im Stil norditalienischer Renaissancebauten errichtet und steht auf dem Tempelberg, der höchsten Erhebung der Granitz.
In der Mitte des Schlosses erhebt sich der 38 Meter hohe Mittelturm, entworfen nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Im Inneren führt eine freitragende gusseiserne Wendeltreppe mit 154 Stufen zur Aussichtsplattform in etwa 144 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Von dort blickst Du weit über die Granitz, die Binzer Bucht und bei klarer Sicht bis zum Festland und zur Insel Usedom.
Im Schloss selbst erwarten Dich Ausstellungsräume zur Geschichte des Jagdhauses, zur Putbusser Fürstenfamilie sowie reich gestaltete Salons und der Marmorsaal. Viele Wanderrouten in der Granitz sind so angelegt, dass Du das Jagdschloss als Etappenziel oder Wendepunkt einbauen kannst.
Imbiss und Restaurant im Jagdschloss
Im Schlosskeller befindet sich das rustikale Wirtshaus im Jagdschloss Granitz. In den Gewölben bekommst Du regionale Küche mit Wildgerichten, Klassikern der deutschen Küche, vegetarischen Speisen sowie hausgebackenem Kuchen.
Im Schlosshof gibt es eine Sonnenterrasse und einen Biergarten, die sich als Zwischenstopp während einer Wanderung anbieten. Unten am Spielplatz und am Ausstellungshaus findest Du außerdem einen guten Imbiss. Das gastronomische Angebot kann sich saisonal ändern, die Öffnungszeiten auch, daher lohnt sich vor Deinem Besuch ein kurzer Blick auf aktuelle Öffnungszeiten und Speisekarte.
Spielplatz am Jagdschloss
Direkt unterhalb des Schlosses wurde 2021 ein neuer Erlebnisspielplatz eröffnet. Die Anlage steht unter dem Motto „Pirschgang und Jagd – Safaritourismus in früheren Zeiten“ und ist Teil des Programms „Kinderfreundliche Schlösser und Gärten in Mecklenburg-Vorpommern“.
Der Spielplatz ist als kleine Spiellandschaft mit Kletterelementen, Schaukeln, Balanciermöglichkeiten und thematisch gestalteten Spielgeräten angelegt. Er liegt direkt am Schlossberg und ist sicherlich ein willkommene Abwechslung nach einen Wanderung für unsere Kleinsten.
Ausstellungshaus Granitzhaus
Gegenüber dem Schloss steht das Granitzhaus, ein ehemaliges Forst- und Gasthaus aus dem Jahr 1901. Heute ist es Informationszentrum für das Biosphärenreservat Südost-Rügen und beherbergt eine moderne, interaktive Ausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte der Insel Rügen auf etwa 120 Quadratmetern.
Der Eintritt in das Granitzhaus ist frei. Du erfährst hier mehr über die Entstehung der Landschaft, typische Tier- und Pflanzenarten, historische Landnutzung und die Bedeutung des Schutzgebietes. Erreichbar ist das Granitzhaus von den Haltepunkten „Jagdschloß Granitz“ und „Garftitz“ des Rasenden Roland oder per Wanderweg vom Schlossplateau aus.
Fürstenblick am Jagdschloss
Der Fürstenblick ist ein Aussichtspunkt unweit des Jagdschlosses auf dem Tempelberg. Er liegt etwas abseits des Hauptweges. Von hier aus hast Du, je nach Belaubung der Bäume, einen Blick auf Binz, die Umgebung und das Schloss selbst aus etwas Distanz. Der ursprüngliche freie Blick wird inzwischen durch den gewachsenen Wald eingeschränkt, im Winter öffnen sich einige wenige Lücken, die die gute Aussicht, die man hier einst genießen konnte, erahnen lässt.
Rasender Roland - vom Mönchgut über die Granitz bis nach Binz
Der „Rasende Roland“, die historische Rügensche Bäderbahn, fährt auf Schmalspurgleisen zwischen Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren und durchquert dabei gemütlich tuckernd die Granitz. Auf dieser Strecke liegen die Bedarfshalte Jagdschloß Granitz und Garftitz, von denen Du direkt in das Waldgebiet starten kannst.
Vom Haltepunkt Jagdschloß Granitz läufst Du etwa 15–20 Minuten bergauf durch den Wald zum Schloss auf dem Tempelberg. Wer in Garftitz aussteigt, kann von dort entweder zum Granitzhaus, Richtung Schwarzer See oder zu einer Rundwanderung über Fürstenblick und Jagdschloss starten. Beide Haltepunkte sind gute Ausgangspunkte, wenn Du Bahnromantik mit einer Wanderung kombinieren möchtest. Theoretisch kannst Du aber auch in Binz aussteigen und Richtung Jagdschloss Granitz laufen.
Anreise mit Bus (VVR) und Bäderbahnen / Ortsverkehr
Zum Jagdschloss und in die Granitz kommst Du nur ohne Auto, also zu Fuss, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn. Vom Ostseebad Binz fährt die VVR-Buslinie 28 bis zur Haltestelle „Jagdschloss Granitz“. Mit der Binzer Bucht Card (Kurkarte) kannst Du die VVR-Buslinien 22, 24, 27 und 29 innerhalb der Tarifwabe Binz/Prora kostenfrei nutzen; für die Linie 28 gibt es mit der Kurkarte ein ermäßigtes „Jagdschloss-Ticket“ (Stand: 2025).
In den Ostseebädern verkehren außerdem verschiedene Bäderbahnen (Ortsbahnen), die je nach Ort ganzjährig oder saisonal fahren. In Sellin und Baabe sind diese mit Kurkarte kostenfrei, in Binz ist die Nutzung der Bäderbahn inzwischen kostenpflichtig, während der Ortsbus weiter über die Kurkarte abgedeckt ist. Für den Transfer direkt zum Jagdschloss gibt es zusätzlich den kostenpflichtigen Jagdschlossexpress, der am Kleinbahnhof Binz startet.
Bitte beachte, dass sich die genauen Konditionen der Kurkarten und Freifahrten immer wieder ändern können. Für die aktuelle Saison solltest Du vor Ort oder online noch einmal nachsehen, welche Linien gerade kostenlos oder ermäßigt sind.
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