Deutschlands größte Insel ist nicht nur für ihre Kreidefelsen bekannt, sondern auch für ihre zahlreichen Leuchttürme auf Rügen. Jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte und bietet spannende Einblicke in die maritime Vergangenheit der Ostsee. 7 aktive Leuchttürme findest Du an der 550 Kilometer langen Küstenlinie Rügens. Mit Hiddensee sind es sogar 9 Leuchttürme. Damit besitzen Rügen und Hiddensee die meisten Leuchttürme an der deutschen Küste.
Kap Arkona auf der Insel Rügen – Zwei Leuchttürme leuchten auf die Ostsee
Alter Leuchtturm am Kap Arkona - Der Schinkelturm
Das Kap Arkona ganz oben im Norden Rügens auf der Halbinsel Wittow ist berühmt für seine beiden Leuchttürme. Der alte Leuchtturm wurde 1826/27 auf der 45 Meter hohen Steilküste erbaut, wurde 1828 in Betrieb genommen und ist somit der zweitälteste Leuchtturm an der deutsche Küste. Mit einer Höhe von 19 Metern und einer Leuchtweite von rund 15 Seemeilen (etwa 28 Kilometer) war er bis 1905 ein wichtiger Wegweiser für die Schifffahrt. Du kannst den Turm besteigen und die Aussicht von der Plattform genießen. Außerdem dient der Turm als nördlichstes Standesamt (Außenstelle) auf Rügen und in Mecklenburg-Vorpommern. Interessant ist auch seine Architektur: Der Bau aus roten Backsteinen wurde vom berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen und steht somit natürlich unter Denkmalschutz.
Neuer Leuchtturm am Kap Arkona
Der neue Leuchtturm wurde 1902 fertiggestellt und leitet seitdem die Schiffe sicher durch die Gewässer der Ostsee. Mit seinen 35 Metern ist er fast doppelt so hoch wie sein Vorgänger und hat eine Reichweite von etwa 22 Seemeilen (ca. 41 Kilometer). Eine Wendeltreppe mit 164 Stufen führt Dich nach oben – von dort hast Du einen großartigen Blick über das Kap und die umliegende Landschaft und reicht an klaren Tagen bis hinüber zur dänischen Insel Møn. Zusammen bilden die beiden Leuchttürme ein einzigartiges Ensemble, das an der deutschen Küste seinesgleichen sucht und bieten Dir so einzigartige Fotomotive.
1927 kam noch ein 3. Turm hinzu, der Peilturm, der ebenfalls die Navigation der Kriegsmarine erleichtern sollte, allerdings weniger als Leuchtfeuer sondern wahrscheinlich eher als Funkleitstelle. Nach 1945 wurden die Anlagen demontiert und dieser Turm verfiel. 1996 wurde er aufwändig saniert und verpachtet, kann aber besichtigt werden. Von der Glaskuppel oben hast Du ebenfalls ein tollen Blick auf das Kap Arkona, die Ostsee und die Jaromarsburg.
Sassnitz – Wahrzeichen und Molenfeuer auf der Mole
Der Leuchtturm auf der Ostmole
Auf der zweitlängsten Mole Europas findest Du den Sassnitzer Leuchtturm. Die Steinmole selbst wurde zwischen 1889 und 1912 erbaut und ist 1,4 Kilometer lang. Der grün-weiße, achteckige Leuchtturm aus Stahl auf dem Molenkopf wurde 1903 errichtet und gehört zu den Wahrzeichen des Hafens in Sassnitz. Der Turm ist zusammen mit dem Molenkopf etwa 12 Meter hoch und hat eine Reichweite von 12 Seemeilen (ca. 22 Kilometer). Der Leuchtturm ist ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Bei ruhigem Wetter kannst Du direkt auf der Mole dorthin spazieren. Bei stürmischem oder gar eisigem Wetter (was in den letzten Jahren eher selten vorkommt) machst Du am besten vom gegenüberliegenden Ufer aus Deine Urlaubsfotos.
Die Leuchtbake auf der Westmole
Die unscheinbare, rote Leuchtbake auf der gegenüberliegenden Westmole ist etwas kleiner, erfüllt aber eine ebenso wichtige Funktion. Sie wurde 1977 als Ersatz für das alte 1911 errichtete Molenfeuer erbaut und sorgt zusammen mit dem Leuchtturm auf der Ostmole für eine sichere Hafeneinfahrt. Ihre Reichweite beträgt rund 9 Seemeilen (fast 17 Kilometer). Auch hier lohnt sich ein Abstecher, vor allem, wenn Du Sassnitz aus einer anderen Perspektive entdecken willst oder den größeren Leuchtturm gegenüber dichter auf Dein Foto bekommen möchtest.
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Mukran – Ein Leuchtturm für den Fährhafen
Der Mukraner Leuchtturm wurde 1995 erbaut. Der schlichte, grün-weiß-grüne, achteckige Turm ist nicht besonders groß, aber funktional. Aus 16 Metern Höhe leuchtet sein Licht rund 10 Seemeilen (ca. 18 Kilometer) weit und hilft den größeren Schiffen, sicher in den Hafen einzulaufen. Heute ist der Hafen Mukran der drittgrößte Hafen an der deutschen Ostseeküste. Der Zugang zur Mole ist leider untersagt. Schöne Fotos, vor allem morgens zwischen Oktober und April bei Sonnenaufgang, machst Du vom gegenüberliegenden Ufer.
Leuchtturm Maltzien – versteckter Leuchtturm am Strelasund
Auf der Halbinsel Zudar, genauer südlich des Örtchens Maltzien am Ende eines Feldweges, steht ein kleines, 1934 errichetes Leuchtfeuer, das von Dir regelrecht entdeckt werden möchte. Das Leuchtfeuer steht versteckt unterhalb der Steilküste am Ufer des Stralsunds einer schmalen Meerenge zwischen Rügen und dem Festland, und dient dort als Unterfeuer der Navigation der einfahrenden Schiffe. Das Oberfeuer steht etwas 700 Mdeter entfernt auf einem Feld. Mit einer Reichweite von etwa 14 Seemeilen (ca. 26 Kilometer). Der Turm ist eher unscheinbar aber wegen seiner Lage trotz allem ein tolles Fotomotiv. Wenn Du mal die Autofähre von Stahlbrode nach Glewitz nutzt, kannst Du ihn übrigens von Board aus am Ufer entdecken 😉
Lauterbacher Hafen – Historischer Turm aus Ranzow
Das Leuchtfeuer im Lauterbacher Hafen steht dort erst seit 2021 und war ein Leuchtfeuer, das 1904 in Ranzow bei Lohme von der Firma Julius Pintsch aus Fürstenwalde errichte wurde, als der Fährverkehr zwischen Sassnitz und Trelleborg zunahm. Der Turm wurde 1999 außer Betrieb genommen, aufwändig restauriert und saniert, und 2004 auf dem Flächendenkmal Kap Arkona ausgestellt. Vielleicht hast Du ihn dort dann auch schon mal gesehen. Er wurde dann 2019 dort wieder demontiert, anschließend nochmals restauriert und leuchtet nun wieder als Leuchtfeuer im Hafen von Lauterbach und ist seitdem auch ein beliebtes Fotomotiv. Seine Reichweite beträgt 3 Seemeilen (6 Kilometer).
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Leuchtturm Kolliker Ort – Leuchtfeuer an der Steilküste
Der verborgenste der Rügener Leuchttürme ist das Leuchtfeuer am Kollicker Ort auf der Halbinsel Jasmund. Du findest ihn zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl auf einem Kreidefelsenvorsprung unterhalb der Kreidesteilküste. Er ist baugleich mit dem Leuchtfeuer Ranzow/Lauterbach und dem Leuchtfeuer Gellen und wurde dort 1904, ebenfalls von der Firma Julius Pintsch, errichtet und 1905 wurde er in Betrieb genommen. Der Turm ist 7 Meter hoch, leuchtet aber aus 30 Metern Höhe gute 10 Seemeilen (ca. 19 Kilometer) über die Ostsee.
Du kannst ihn per Fußweg am Strand erreichen, allerdings nur bei optimalsten Bedingungen. Die Wanderung unterhalb der Steilküste ist mitunter sehr gefährlich, besonders in der kälteren Jahreszeit oder nach starken Niederschlägen drohen Kreideabbrüche. Oberhalb findest Du den Leuchtturm südlich der Victoriasicht, dort geht eine Treppe runter an den Leuchtturm. Diese Treppe ist allerdings für den normalen Besucherverkehr gesperrt. Am einfachsten ist er zu fotografieren, wenn Du an einer Ausflugsfahrt auf einem Fahrgastschiff aus Sassnitz Richtung Königsstuhl teilnimmst 😉
Insel Hiddensee – Leuchttürme im Norden und im Süden
Leuchtturm Dornbusch auf Hiddensee
Den Leuchtturm Dornbusch, der wohl schönste Leuchtturm in unserer Liste, findest Du nicht auf Rügen, sondern auf Rügens Schwesterinsel Hiddensee. Hier thront das Wahrzeichen Hiddensees auf der höchsten Erhebung des nördlichen Hochlandes, dem 70 Meter hohen Schluckswiekberg, wurde 1887/1888 in Ziegelbauweise errichtet und schließlich 1888 in Betrieb genommen. Er gehört damit zu den älteren Leuchttürmen an der deutschen Ostseeküste. Der Dornbusch ist 28 Meter hoch und leuchtet somit aus 98 Metern etwa 25 Seemeilen – 45 Kilometer (weiß) und 21 Seemeilen – 38 Kilometer (rot) über Ostsee und Bodden. Seine weiße Fassade und die rote Laterne sind weithin sichtbar und das beliebteste Fotomotiv auf Hiddensee.
Besonders schön ist es, den Leuchtturm bei einer Wanderung durch die Heidelandschaft zu entdecken. Unter einer Windstärke von 6 kannst Du zudem die 102 Stufen bis Aussichtsplattform hinaufsteigen, um die hervorragende Aussicht auf das Umland und die Ostsee zu genießen.
Leuchtfeuer Gellen
Im Süden der Insel, direkt am Strand, findest Du das Leuchtfeuer Gellen. Es wurde 1905, wieder von der Firma Julius Pintsch aus Fürstenwalde, errichtet und ist baugleich mit den Leuchtfeuern Ranzow/Lauterbach und Kollicker Ort. Er mit seinen 12 Metern Höhe zwar klein, aber äußerst wichtig für den Schiffsverkehr im Bodden. Das Licht hat eine Reichweite von rund 10 Seemeilen (ca. 19 Kilometer). Der rot-weiße Turm ist ein echter Klassiker und ein toller, recht fotogener Anlaufpunkt für Spaziergänge entlang des Strandes oder des Fahrradweges oberhalb der Düne.
Die Leuchttürme auf der Insel Rügen und der Insel Hiddensee - Maritime Zeitzeugen und Wegweiser
Die Leuchttürme auf Rügen und Hiddensee sind mehr als nur maritime Wegweiser – sie sind Zeugen einer bewegten Geschichte, Symbole der Seefahrt und beliebte Ziele für Ausflüge. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Charakter und eine besondere Bedeutung für die Küstenregion. Ob hoch oben auf dem Kap Arkona, idyllisch im Lauterbacher Hafen oder windumtost auf Hiddensee – die Leuchtfeuer verbinden Tradition und Funktionalität auf eine einzigartige Weise. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Seefahrtsfans, sondern für alle, die die stille Schönheit und die Geschichten dieser Wahrzeichen erleben möchten.
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… entweder wirklich ruhig in der Natur gelegen, ganz nah am Nationalpark und dem Königsstuhl, oder ganz oben im Norden von Rügen, ganz dicht am Ostseestrand und in der Nähe des berühmten Kap Arkona. Dort gern auch mit Hund…