Der Nationalpark Jasmund auf Rügen – Zwischen Königsstuhl, Ostsee, Kreidefelsen und Weltnaturerbe

Der Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen ist wahrscheinlich der Teil der Insel, den Du von Fotos von der Insel Rügen am besten kennst: weiße Kreidefelsen, darüber ein dichter Buchenwald und davor die Ostsee. Gleichzeitig ist er auch der kleinste Nationalpark Deutschlands – aber trotzdem einer der abwechslungsreichsten, was Lebensräume, Geschichte und Kultur angeht.

Wo befindet sich der Nationalpark Jasmund?

Der Jasmund Nationalpark liegt auf der gleichnamigen Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Er erstreckt sich im Wesentlichen zwischen der Hafenstadt Sassnitz im Süden und dem Erholungsort Lohme im Norden entlang der Ostseeküste.

Zum Nationalpark Jasmund auf Rügen gehören die Buchenwälder der Stubnitz auf der Hochfläche, die Steilküste mit den Kreidefelsen und ein vorgelagerter Streifen Ostsee. Der größte Teil der Wege, die Du als Wanderer nutzt, liegt oberhalb der Steilküste auf dem Hochuferweg zwischen Sassnitz und Lohme. Sassnitz, Hagen, Nipmerow und Lohme sind die besten Einstiegspunkte, wenn Du den Park erkunden möchtest.

Der Park liegt komplett im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die Kreideküste bildet den östlichen Rand, im Westen gehören auch ehemalige Kreidebrüche, Wiesen, Moore und Trockenrasen zum Schutzgebiet. Gerade dieser Kontrast zwischen Küste, Wald und alten Abbauflächen macht den Charakter des Nationalparks aus.

  • Lage: Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen, Mecklenburg-Vorpommern
  • Fläche gesamt: ca. 3.070 ha (etwa 31 km²)
  • Anteil Wasserflächen: rund 20 % (vorgelagerter Ostseestreifen bis ca. 500 m ins Meer)
  • Terrestrische Fläche: ca. 2.455 ha, vor allem Buchenwälder, Moore, Trockenrasen und ehemalige Kreidebrüche
  • Buchenwälder als UNESCO-Weltnaturerbe: seit 25. Juni 2011 Teil der seriellen Welterbestätte „Alte Buchenwälder Deutschlands“ (Erweiterung der Karpaten-Buchenurwälder) / 493 ha „Alte Buchenwälder“ im Herzen des Parks
  • Höchste Erhebung: Piekberg, 161 m ü. NN – gleichzeitig der höchste Punkt der Insel Rügen
  • Höchstes Kliff: Kreidefelsen am Königsstuhl bis 118 m über der Ostsee
  • Geologisches Alter der Kreide: etwa 70 Millionen Jahre (Oberkreide, Maastrichtium)
  • Gründungsjahr Nationalpark: 12. September 1990 (Nationalparkprogramm der DDR kurz vor der Wiedervereinigung)
  • Landschaftstypen: Buchenwälder, Steilküsten und Blockstrände, Bäche, Moore, ehemalige Kreidebrüche und Trockenrasen
Urlaub an den Kreidefelsen
Das swalfenhus am Königsstuhl

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Die Sehenswürdigkeiten im Nationalpark Jasmund auf Rügen

Die Kreidefelsen

Die Kreidefelsen sind Rügens Aushängeschild, das was jeder Besucher sehen will und das, was jeder Besucher auch gesehen haben sollte. Sie sind in Deutschland in dieser Form einmalig, denn weiße Kreidefelsen direkt an der Ostsee mit der Steilküste und mit dem Buchenwald darüber, das findet sich nur so auf Rügen. Die Kreidefelsen sind die Reste eines 70 Millionen Jahre alten Meeres, genauer gesagt sind es hauptsächlich die Reste von einzelligen Kalkalgen, die sich über Tausende Jahre als Kalk ablagerten und die Kreideschicht bildeten. Dieses flache, nur 200 Meter tiefe Meer war sehr groß und so finden sich heute auch in anderen Ländern Kreideküsten, wie in Dänemark (Møns Klint auf der Insel Møn, Stevns Klint auf der Insel Seeland, bei Arnager auf der Insel Bornholm), In Frankreich (Alabasterküste/Normandie) und in England (Kreideklippen von Dover).

Die Kreidefelsen Rügens sind jeden Besuch wert, aber wir raten auch zur Vorsicht. Durch Erosion, also das Zusammenspiel aus Wind, Wasser, Wellengang und Frost, entstehen in der porösen Kreide schnell Risse, die dann zu teilweise großen Abbrüchen führen können. Gerade in der kalten Jahreszeit passiert das recht häufig.

Der Star im Nationalpark Jasmund - Der Königsstuhl

Der Königsstuhl ist der bekannteste Kreidefelsen der Stubbenkammer und ragt etwa 118 Meter über die Ostsee auf. Er liegt rund 7 km nördlich von Sassnitz und ist über den Hochuferweg, den Wanderweg vom Großparkplatz in Hagen oder den Shuttlebus vom Parkplatz Hagen aus erreichbar.

Heute befindet sich der Felsen auf dem Gelände des Nationalpark-Zentrums Königsstuhl. Der Zugang zur eigentlichen Felsfläche erfolgt über das historische Hügelgrab (Königsgrab), das unter der früheren Treppe zur alten Plattform lag. Seit der Eröffnung des Skywalks wird die ursprüngliche Plattform aus Sicherheitsgründen nicht mehr genutzt, der Königsstuhl selbst bleibt aber das Kernsymbol des Nationalparks.

Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl liegt direkt am berühmten Felsen und ist das wichtigste Besucher- und Informationszentrum des Parks. In der rund 2.000 m² großen Ausstellung unternimmst Du eine Zeitreise von der Entstehung der Kreide über die Eiszeit bis zur heutigen Landschaft, ergänzt durch Aquarien, Modelle und interaktive Stationen.

Zum Zentrum gehören der Zugang zum Skywalk, ein Außengelände mit verschiedenen Stationen sowie Führungen und Rangerprogramme. Die Einrichtung wird vom WWF, der Stadt Sassnitz und dem Land Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam getragen. Aktuelle Öffnungszeiten, Ticketpreise und Kombitickets mit Bus und Parkplatz findest Du auf der offiziellen Website.

Der Skywalk Königsstuhl - Die Aussichtsplattform

Der Skywalk Königsstuhl – auch „Königsweg“ genannt – ist eine ellipsenförmige Schwebeplattform, die seit April 2023 über dem Königsstuhl hängt. Der Rundweg ist insgesamt etwa 185 m lang, die freitragende Konstruktion über dem Felsen selbst ist rund 90 m lang und wird von einem 42 m hohen Mast gehalten.

Die Aussichtsplattform verläuft wenige Meter hinter der Kliffkante und schwebt dabei in rund 123 m Höhe über der Ostsee. Damit entlastet sie das poröse Kreidegestein, weil Besucher nicht mehr direkt auf die Naturplattform des Königsstuhls treten. Der Skywalk ist barrierearm angelegt und für Kinderwagen und Rollstühle zugänglich. Von hier hast Du rundum freie Sicht auf Victoriasicht, Kreideküste, Buchenwald und Ostsee.

Victoriasicht

Die Victoriasicht liegt wenige hundert Meter südlich des Königsstuhls an der Kleinen Stubbenkammer. Der Aussichtspunkt bietet den klassischen Blick auf den Königsstuhl mit seinem senkrechten Kreidekliff, eingerahmt vom Wald darüber und dem Steinstrand darunter. Von hier aus machst Du auch die besten Fotos „vom“ Königsstuhl.

Du erreichst die Viktoriasicht bequem über den Hochuferweg. An der Victorisicht ragt eine kleine Plattform über die Kliffkante hinaus. Dort blickst direkt auf die Felsformationen darunter bis an den Strand und die Ostseeküste. Der Name erinnert an Kronprinzessin Victoria, die 1865 Rügen besucht haben soll und von hier aus die Kreideküste bestaunte. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob diese Geschichte stimmt.

Wasserfall Kieler Bach und Treppe

Der Kieler Bach entspringt in der Stubnitz und stürzt an der Steilküste als mehrere Meter hoher Wasserfall ans Ufer. Direkt neben dem Wasserfall führt eine lange Holztreppe zum Kieler Ufer hinunter. Über sie gelangst Du vom Hochuferweg an den Steinstrand.

Die Treppe wurde in den letzten Jahren mehrfach erneuert, um den sicheren Abstieg zu gewährleisten. Unten am Strand siehst Du die Feuersteine und Blockfelder, die typisch für diesen Küstenabschnitt sind, und kannst die Kreidewände aus einer ganz anderen Perspektive erleben. An Tagen mit viel Wasser tritt der Bach deutlich sichtbar über die Kante, in Trockenphasen ist der Wasserfall eher ein dünnes Rinnsal.

Ernst-Moritz-Arndt-Sicht

Die Ernst-Moritz-Arndt-Sicht liegt nördlich der Wissower Klinken, etwa 4 km nördlich von Sassnitz. Hier schiebt sich ein plateauförmiger Kreidevorsprung über 60 m hoch in die Ostsee hinein. Der Aussichtspunkt ist nach dem auf Rügen geborenen berühmten Historiker und Schriftsteller Ernst Moritz Arndt benannt.

Vom Hochuferweg aus trittst Du auf eine breite, offene Fläche, von der aus mehrere Kliffabschnitte sichtbar sind. Die Ernst-Moritz-Arndt-Sicht markiert einen der landschaftlich eindrucksvollsten Punkte im südlichen Teil des Nationalparks und liegt in unmittelbarer Nähe zu den Resten der Wissower Klinken.

Wissower Klinken

Die Wissower Klinken waren lange eine der bekanntesten Kreideformationen Rügens. Am 24. Februar 2005 brachen die beiden markanten „Zinnen“ unterhalb des Hochuferwegs ab und rutschten als rund 50.000 m³ Kreide in die Ostsee. Heute erkennst Du die ehemalige Struktur nur noch in Teilen, der Küstenabschnitt ist seitdem mehrfach weiter abgebrochen.

Der Standort ist weiterhin ein lohnendes Ziel, weil Du hier den Küstenwandel sehr deutlich siehst. Über den Hochuferweg gelangst Du von Sassnitz aus nach etwa 2,5 km an den Aussichtspunkt oberhalb der früheren Klinken. Informationstafeln weisen auf den Abbruch und die natürlichen Prozesse hin, die die Kreideküste ständig verändern.

Piratenschlucht

Die Piratenschlucht liegt zwischen dem Gakower Ufer und dem Wissower Ufer nördlich von Sassnitz. Es handelt sich um einen alten Uferabbruch mit steilen Hängen und einem Treppenaufstieg, der den Steinstrand mit dem Hochuferweg verbindet.

Der Name geht auf die Legende zurück, dass der Pirat Klaus Störtebeker hier im 14. Jahrhundert Unterschlupf gefunden und Schätze vergraben haben soll. Heute nutzt Du die Treppe vor allem als Einstieg in eine Rundtour: hinab zum Strand, entlang der Steilküste und zurück auf den Hochuferweg. In der Umgebung findest Du reichlich Feuersteine und gelegentlich Hühnergötter, also Feuersteine mit Löchern.

Der Waschstein

Der Waschstein ist ein großer Findling direkt am Strand unterhalb des Königsstuhls. Er besteht aus präkambrischem Svaneke-Granit von der Insel Bornholm, ist etwa 22 m³ groß und wiegt rund 60 Tonnen.

Der Stein wurde während der letzten Eiszeit durch Gletscherbewegungen nach Jasmund transportiert. Seit 2005 ist er als Geotop ausgewiesen. Vom Hochuferweg aus erreichst Du ihn nur, wenn der Strandabschnitt zugänglich und nicht durch Abbrüche gesperrt ist. Eine bekannte Sage erzählt von einer jungen Frau, die hier am Stein ihre Wäsche gewaschen haben soll.

Blauer See bei Dargast

Hinter dem Landgut Dargast liegen mehrere geflutete Kreidebrüche. Einer dieser Seen wird wegen der Wasserfärbung oft „Blauer See“ genannt. Es handelt sich um einen stillgelegten Kreidetagebau, den sich die Natur in den letzten Jahrzehnten zurückerobert hat.

Ein Waldweg führt von Dargast in Richtung Promoisel; von dort zweigst Du zu einem der Kreideseen ab. Uferbereiche sind teils steil und nicht überall frei zugänglich.

Waldhalle (UNESCO Welterbeforum)

Die Waldhalle, heute UNESCO-Welterbeforum im Michael-Otto-Haus, liegt etwas südlich des Königsstuhls in unmittelbarer Nähe des Hochuferweges. Hier erfährst Du auf einer frei zugänglichen Ausstellung, was das Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder“ bedeutet und wie sich ein alter Buchenwald ohne Forstwirtschaft entwickelt.

Auf dem Gelände gibt es einen naturnahen Waldspielplatz, Sitzmöglichkeiten und einen kleinen Imbiss. Viele Wanderer nutzen die Waldhalle als Rastpunkt auf der Strecke zwischen Sassnitz, Königsstuhl und Hagen.

Tierpark Sassnitz (am Rand des Nationalparks)

Der Tierpark am Nationalpark liegt am Steinbachweg in Sassnitz am südlichen Rand der Stubnitz und damit direkt an einem wichtigen Zugang in den Nationalpark. Er ist ein kleiner, überschaubarer Tierpark mit heimischen und einigen exotischen Tierarten sowie Haustieren. Hunde sind an kurzer Leine erlaubt.

Für Familien ist der Tierpark ein guter Stopp, bevor es weiter in den Wald geht. Bitte prüfe vor Deinem Besuch die tagesaktuellen Öffnungszeiten und Preise direkt auf der Website des Tierparks, da sich die Tarife saisonal ändern können.

Der Herthasee

Der Herthasee liegt mitten im Buchenwald der Stubnitz am Hauptwanderweg zwischen Hagen und dem Königsstuhl. Er ist etwa 170 m lang, rund 140 m breit und bis zu 11 m tief.

Rund um den See führt ein schmaler Pfad mit mehreren Holzstegen am Ufer. Überlieferte Sagen verbinden den Ort mit der germanischen Erdmutter Nerthus („Hertha“), was dem See vermutlich seinen Namen gegeben hat. Es gibt weitere Sagen rund um den See.

Die Herthaburg

Direkt am nordöstlichen Ufer des Herthasees liegt die Herthaburg, eine slawische Wallburg aus dem 8.–12. Jahrhundert. Der Wall ist bis zu 17 m hoch, umfasst eine rund 120 × 60 m große Innenfläche und liegt mit der Oberkante auf etwa 136 m ü. NN.

Vom Weg zwischen Hagen, Herthasee und Königsstuhl erkennst Du den Wall deutlich als erhöhten Rücken im Wald. Die offene Seite der Anlage grenzt an den See, früher führte wahrscheinlich eine Brücke direkt über das Wasser zum damals einzigen Eingang in die Burg. Heute betrittst Du die Burg über einen Einschnitt im Wall.

Kreidefelsen als Gemälde

Viele berühmte Maler haben die Kreidefelsen auf Rügen in ihren Werken verewigt, so wie der berühmte Maler Caspar David Friedrich mit seinem Werk „Kreidefelsen auf Rügen“. Sein Gemälde machte die Kreideküste Rügens auch für andere Künstler populär und so finden sich die Rügener Kreidefelsen auch in Werken von von Karl Friedrich Schinkel, Carl Blechen, Carl Robert Kummer oder Johann Friedrich Boeck.

UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder“ im Nationalpark Jasmund

Was bedeutet der Welterbestatus für den Nationalpark?

Die „Alten Buchenwälder Deutschlands“ wurden 2011 als Erweiterung der Karpaten-Buchenurwälder in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Ein Teilgebiet liegt im Nationalpark Jasmund und umfasst 493 ha alter Buchenwälder im zentralen Bereich der Stubnitz.

Der Status der Unesco als Welterbe bedeutet, dass diese Wälder als herausragendes Beispiel für die natürliche Ausbreitung der Rotbuche in Europa gelten. Im Kerngebiet findet keine forstliche Nutzung mehr statt, die Entwicklung soll weitgehend ohne menschliche Eingriffe verlaufen. Wegeführung, Beschilderung und Infrastruktur müssen so gestaltet werden, dass der Wald langfristig geschützt bleibt und Besucher trotzdem Einblicke bekommen.

Buchenwald im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter

Im Frühjahr treiben die Buchen spät aus, dadurch erreicht viel Licht den Waldboden. In dieser kurzen Phase wachsen typische Frühblüher wie Buschwindröschen, Lerchensporn und teils Märzenbecher in größeren Beständen. Eine der schönsten Zeiten, um den Nationalpark zu besuchen.

Im Sommer schließt sich das Blätterdach und es entsteht der typische „Hallenwald“ mit kühlen, schattigen Wegen und klarer Waldluft. Unter den Buchen wachsen dann vor allem Schattenarten und Moose, während in Lichtungen Brombeeren, Farne und Jungbuchen dominieren.

Im Herbst verfärben sich die Buchenblätter in verschiedene Gelb- und Brauntöne. Auf dem Waldboden liegt eine dicke Laubschicht, in der Pilze und Bodenorganismen aktiv werden. In dieser Zeit sind viele Waldtiere besonders mobil, weil sie Nahrungsvorräte anlegen oder auf dem Zug sind. Es ist wohl die schönste Zeit für einen Besuch im Nationalpark Jasmund.

Im Winter tritt die Struktur des Waldes deutlich zutage: alte, dicke Stämme, abgestorbene Baumriesen, Kronenbrüche und Spechthöhlen fallen jetzt besonders auf. Auf Schnee siehst Du oft Spuren von Wildschweinen, Rehen, Hirschen und sogar Mufflons, die den Buchenwald als Rückzugsgebiet nutzen.

Flora im Buchenwald auf Rügen – seltene Pflanzen

In den alten Buchenwäldern und angrenzenden Lebensräumen kommen mehrere seltene Pflanzenarten vor, die von der Kombination aus Kalkboden, Feuchtigkeit und naturnaher Waldentwicklung profitieren. Hervorzuheben sind:

  • Frauenschuh: Eine seltene Orchidee, die kalkreiche, lichte Buchen- und Mischwälder benötigt.
  • Riesenschachtelhalm: Wächst in quelligen, moorigen Bereichen und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Ein Schutzgebiet bei Nardevitz außerhalb des Parks zeigt ein ähnliches Vorkommen, im Nationalpark sind Bestände in Mooren und nassen Senken dokumentiert.
  • Zwiebelzahnwurz: Eine kalkliebende Buchenwaldpflanze, die im Frühling ihre Blüten zeigt und später kleine Brutknollen bildet.
  • Moor- und Salzpflanzen: In den Mooren wachsen u. a. Wollgräser, Fieberklee und Sonnentau, an den nördlichen Blockstränden Salz-Binse und Salzmiere. Diese Spezialisten zeigen, wie eng Wald, Küste und Feuchtgebiete im Nationalpark verzahnt sind.

Fauna im Buchenwald – seltene Tiere

  • Seeadler: Der größte heimische Greifvogel brütet regelmäßig in den Wäldern der Stubnitz und nutzt die Nähe zur Küste zur Nahrungssuche.
  • Wanderfalke und Mehlschwalbe: An den Kreidehängen brütet der Wanderfalke, Mehlschwalben und Uferschwalben nutzen Risse und Nischen in den Kliffs für ihre Kolonien.
  • Spechte: Bunt-, Klein- und Schwarzspecht profitieren von alten Buchen und Totholz. Der Schwarzspecht ist erst seit den 1980er Jahren Brutvogel im Gebiet, die Bestände der Spechte haben sich seit der Reduzierung der Forstwirtschaft deutlich erhöht.
  • Amphibien und Reptilien: In Feuchtgebieten und Waldrändern kommen u. a. Rotbauchunke, Moorfrosch, Teich- und Kammmolch sowie Ringelnatter, Kreuzotter und die seltene Glattnatter vor.
  • Säugetiere: Damhirsche, Rothirsche, Rehe, Mufflons (eine Wildschafart) und Wildschweine sind die typische Großsäuger. Aber auch Dachs, Marderhund, Baummarder, Eichhörnchen, Hasen, die seltene und scheue Haselmaus und viele andere Tiere. In den Küstenbereichen und angrenzenden Ostseegewässern lassen sich zudem Robben beobachten.

Großsteingräber und Hügelgräber im Nationalpark – das steinalte Erbe

Hohe Dichte an Hügel-, Hünengräbern und Großsteingräbern

Im Bereich der Stubnitz und auf der Halbinsel Jasmund ist die Dichte an vorgeschichtlichen Grabanlagen besonders hoch. Neben zahlreichen Grabhügeln aus Bronze- und Eisenzeit finden sich mehrere Großsteingräber der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur. Viele dieser Anlagen liegen nur wenige Meter neben den heutigen Wanderwegen.

Auf dieser Karte siehst Du, wie viele Grabhügel und Großsteingräber es in und um den Nationalpark Jasmund gibt. Viele Hügel sind von den Wegen und Straßen aus zum Teil sehr gut zu erkennen. Halt also unbedingt die Augen offen.

Königssgrab am Königsstuhl

Direkt vor dem alten Zugang zur natürlichen Plattform des Königsstuhls liegt ein Hügelgrab, das als Königsgrab bezeichnet wird. Über diesen Hügel führte früher die Treppe zum Felsplateau; Besucher gingen buchstäblich über die Reste der Grabanlage.

Der Hügelrest ist heute nur noch etwa drei Meter breit und wurde durch wiederholte Küstenabbrüche immer weiter verkleinert. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentierten Berichte, dass ein Uferrutsch Steinpackungen und Teile der Grabstruktur freigelegt hatte. Mit dem neuen Skywalk wird das Hügelgrab nun nicht mehr direkt betreten, bleibt aber als Bodendenkmal an der Kliffkante erhalten.

Das Pfenniggrab

Das Pfenniggrab ist ein Großsteingrab nahe Hagen in der Stubnitz, etwa 1 km vom Ort entfernt auf dem Weg zum Herthasee und Königsstuhl. Es handelt sich um ein bereits „abgedecktes“ Grab, bei dem die Decksteine fehlen oder im Boden liegen, während die Umfassung noch erkennbar ist.

Der Name „Pfenniggrab“ wird mit Sagen rund um vergrabene Schätze in Verbindung gebracht, gesicherte historische Erklärungen für die Bezeichnung gibt es aber nicht. Vielleicht war auch ein findiger Gastronom vom Königsstuhl Ursprung des Namens. Die Anlage wird der Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit zugerechnet.

Großsteingrab an der Waldhalle

Unweit der Waldhalle, direkt am Wanderweg, liegt ein Großsteingrab im Wald. Es gehört zu den ältesten Bauwerken im Umfeld des Nationalparks und stammt aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.

Die Anlage besteht aus großen, in den Boden gesetzten Steinen, die eine Grabkammer begrenzen. Decksteine sind teilweise verloren gegangen, die Struktur ist aber im Gelände gut sichtbar. Dieses Großsteingrab ist recht gut erhalten, aber etwas schwer zu finden. Halte am Wegesrand Ausschau nach der entsprechenden Hinweistafel.

Großsteingrab bei Ranzow

Das Großsteingrab Ranzow liegt nördlich des Hotels Schloss Ranzow auf einem bewaldeten Hügel in der Nähe des Golfplatzes, etwas nördlich des eigentlichen Nationalparkgebiets, aber im gleichen Landschaftsraum Jasmund an einem der Waldwanderwege, die von Lohme direkt in den Nationalpark und zum Königsstuhl führen. Es handelt sich um einen Großdolmen mit seitlichen Tragsteinen und einem Zugang an der Westseite.

Die Anlage entstand etwa zwischen 3.500 und 2.800 v. Chr. und wird ebenfalls der Trichterbecherkultur zugeordnet. Ein Deckstein ist in die Kammer gesunken, andere wurden im 19. Jahrhundert als Baumaterial entfernt. Einzelne Funde wie Steinaxt und Feuersteinmeißel gelangten über Sammlungen in museale Bestände außerhalb der Insel Rügen.

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Imbissmöglichkeiten (Parkplatz, Königsstuhl, Waldhalle)

Am Großparkplatz Hagen findest Du einfache Imbissangebote wie Snacks, Getränke und kleine Gerichte – praktisch, wenn Du vor oder nach einer Wanderung etwas essen möchtest.

Im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl gibt es ein Bistro mit warmen Speisen, Fischbrötchen, vegetarischen und teilweise veganen Angeboten sowie Kaffee und Kuchen. Die Küche arbeitet mit regionalen Betrieben zusammen, die Speisekarte variiert saisonal. Zusätzlich kommt je nach Saison ein Imbisswagen zum Einsatz.

An der Waldhalle / UNESCO-Welterbeforum sorgt ein kleiner Imbiss für einfache Verpflegung – Kaffee, Kuchen, kalte Getränke und meist ein kleines Angebot an Snacks.

Webcam Königsstuhl

Wenn Du schon vor Deinem Besuch einen Blick auf den Königsstuhl und den Skywalk werfen möchtest, kannst Du die Live-Webcam nutzen.

  • Das Nationalpark-Zentrum betreibt eine HD-Webcam, die das Außengelände mit dem Skywalk zeigt.
  • Verschiedene Portale binden diese oder weitere Kameras ein und bieten zusätzliche Blickwinkel auf den Königsweg und die Kreideküste.

So kannst Du vorab das Wetter prüfen und Dir ein Bild von der aktuellen Sicht machen.

Parkplätze und Parkplatzkosten

Der wichtigste Ausgangspunkt für den Königsstuhl ist der Großparkplatz Hagen. Er liegt westlich des Nationalparks, ist gut ausgeschildert und bietet Stellplätze für Pkw, Busse und teilweise Camper. Von hier fährt ein Shuttlebus zum Königsstuhl, außerdem führen mehrere Wanderwege in den Nationalpark.

Die Parkgebühren werden saisonal und nach Parkdauer gestaffelt. Konkrete Tarife ändern sich jedoch immer wieder.

Weitere Parkmöglichkeiten befinden sich:

Weitere Parkmöglichkeiten befinden sich:

  • Am Tierpark Sassnitz / Steinbachweg: guter Startpunkt für Wanderungen Richtung Waldhalle und Königsstuhl am Hochuferweg.
  • Am Ortsrand von Sassnitz (Stubbenkammerstraße): kleiner Parkplatz als Zugang zur Waldhalle und zum südlichen Hochuferweg.
  • Dorfparkplatz in Lohme: kleiner Parkplatz zu moderaten Tagespreisen. Von hier aus führt ein Küstenwanderweg Richtung Königsstuhl.

Bei allen Parkplätzen lohnt sich ein Blick auf Hinweisschilder und Automaten, da sich Gebühren, Höchstparkzeiten und Saisonregelungen anpassen können.

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