Naturdenkmale auf Rügen zeigen Dir eine Seite der Insel, die abseits der bekannten Badeorte liegt und dennoch eng mit dem verbunden ist, wofür Rügen seit Jahrzehnten berühmt ist: die weiten Strände, die traditionsreichen Seebäder, die Kreideküste im Nationalpark Jasmund und die abwechslungsreiche Küstenlandschaft mit ihren Bodden, Wiesen und Wäldern. Viele Gäste kommen wegen des milden Klimas, der langen Rad- und Wanderwege und der Ruhe, die sich besonders im Hinterland der Insel finden lässt.
Zwischen Strandpromenaden, Küstenwegen und historischen Orten liegen zahlreiche Naturdenkmale, die oft unentdeckt bleiben, obwohl sie einen tiefen Einblick in die Geschichte und Natur Rügens geben. Dazu gehören besondere Einzelbäume, beeindruckende Findlinge aus der Eiszeit, alte Buchenwälder, markante Küstenabschnitte und seltene geologische Formationen. Diese Naturdenkmale kannst Du auf ganz Rügen entdecken, während Du die Insel erkundest. Wir haben hier nur eine kleine Auswahl zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Kreideküste Rügens
- Geschützter Buchenwald
- Der Herthasee
- Große Findlinge auf Rügen
- Die Saalsteine vor Breege
- Die Feuersteinfelder
- Das Kreideufer bei Ruschvitz/Glowe
- Trockenhänge am Kleinen Jasmunder Bodden
- Märzenbecherwiese bei Middelhagen
- Das Flächendenkmal Kap Arkona
- Die versteckte Halbinsel Pulitz
- Die Anemonenblüte auf Rügen
- Der Schachtelhalm bei Nardevitz
- Schützenswerte Bäume auf Rügen
- Der Hexenwald von Lietzow
- Der Märchenwald bei Nonnevitz
- Die Borchtitzer Schwarzpappel
- Der Mammutbaum bei Nipmerow
Die Kreidefelsen der Stubbenkammer
Die Kreidefelsen prägen das Erscheinungsbild der Stubbenkammer seit Jahrhunderten und sind das Wahrzeichen der Insel Rügen. Nirgendwo sonst in Deutschland sind die Felsen so weiß, sind die Steilküsten so hoch wie hier auf Rügen. Die weißen Wände bestehen aus den Ablagerungen winziger Kalkgehäuse, die sich im Laufe von Millionen Jahren gebildet haben. Durch Abbrüche verändert sich die Küstenlinie kontinuierlich. Die Hänge sind teilweise bewaldet, und umgestürzte, herabgefallene Buchen und kleine und große Findlinge schaffen ein einmaliges Landschaftsbild. Jeder Rügen-Besucher sollte sich die Kreidefelsen einmal gegeben haben. 😉 Empehlenswert sind der Skywalk auf dem Königsstuhl, die Victoriasicht, die Piratenschlucht und die Ernst-Moritz-Arndt-Sicht.
Geschützter Buchenwald
Der Buchenwald der Stubbenkammer liegt im Nationalpark Jasmund und gehört zum Teil zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder“. Er zeigt die Entwicklung eines mitteleuropäischen Buchenurwaldes ohne intensive menschliche Eingriffe. Der Untergrund aus Kreide sorgt für einen basenreichen Boden, auf dem Rotbuchen besonders gut gedeihen. Viele Stämme erreichen beachtliche Durchmesser, und der Wald wirkt durch seine hohen Buchen, alten Baumskelette und verschnörkelten Wanderpfade, zum Teil fast direkt am Hochufer, wie ein Märchenwald, besonders im Frühjahr zur Anemonenblüte oder im Herbst, wenn sich die Buchen in schillernden Farben in den Winterschlaf begeben. Der Wald ist Rückzugsort für zahlreiche, teils seltene oder geschützte Pflanzen-, Pilz- und Tierarten.
Der Herthasee
Der Herthasee liegt mitten im Buchenwald des Nationalparks Jasmund, unweit des Weges zwischen dem Besucherparkplatz Hagen und dem Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Der See ist fast kreisförmig, etwa 170 Meter lang, 140 Meter breit und bis zu 11 Meter tief. Es handelt sich um einen dunklen, moorigen See, der durch eiszeitliches Schmelzwasser entstanden ist. Die nördliche Uferseite wird von einem steilen Hang begrenzt, einem ehemaligen, gewaltigen Burgwall aus slawischer Zeit, an den anderen Ufern reicht sumpfiges Gelände bis ans Wasser. Der See war lange Zeit Gegenstand zahlreicher Sagen, in denen Göttinnen und Opferkulte beschrieben wurden. Heute ist er ein Naturdenkmal und tolles Ausflugsziel für alle Besucher des Nationalparkes Jasmund.
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Rügen steinreich - Große Findlinge auf Rügen
Auf der Insel Rügen findest Du eine beeindruckende Anzahl großer Findlinge, die während der letzten Eiszeit von skandinavischen Gletschern hierher transportiert wurden. Viele dieser Steine sind heute als Geotope ausgewiesen und Naturdenkmale.
Ein besonders bekannter Vertreter ist der Buskam vor dem Nordstrand von Göhren. Er ragt bis zu 1,5 m über den Wasserspiegel hinaus und liegt rund 350 m von der Küste entfernt. Der Stein besteht aus Granit, dessen Gefüge dem Hammergranit von der dänischen Insel Bornholm entspricht. Er ist der größte Findling auf der Insel Rügen.
Ein weiteres Beispiel ist der Svantekahs am nordwestlichen Ufer der Halbinsel Jasmund bei Ruschvitz. Der Findling hat ein Volumen von etwa 15–18 m³ und eine Masse von rund 49 Tonnen. Er besteht aus Växjö-Granit und gilt ebenfalls als geschütztes Geotop.
Auch der Waschstein unterhalb des Königsstuhls im Nationalpark Jasmund gehört dazu. Er wurde 2005 als Geotop ausgewiesen, besteht aus Svaneke-Granit und hat ein Volumen von ca. 22 m³ bei etwa 60 Tonnen Masse.
Die Findlinge auf Rügen haben nicht nur eine geologische Herkunft, sondern häufig auch eine kulturhistorische Bedeutung: Einige wurden in der Jungsteinzeit als Großsteingräber verwendet, später zur Gewinnung von Baumaterial, Pflastersteinen oder Hafenbefestigungen abgebaut. Viele weitere Steine kannst du auf Rügen finden und entdecken, wie den Schwanenstein bei Lohme, den Siebenschneiderstein bei Kap Arkona, oder den Großen Stein von Nardevitz, der, bevor er als Baumateriallieferant missbraucht wurde, der mit Abstand größte Stein auf Rügen war.
Beim Besuch solcher Stein-Standorte solltest Du respektvoll mit der Natur umgehen – viele sind geschützt und dürfen nicht verändert oder bestiegen werden.
Die Saalsteine bei Breege
Vor dem Ort Breege liegen im Breeger Bodden, einem Teil des Großen Jasmunder Boddens, die Saalsteine. Es handelt sich um mehrere große Findlinge, die im Flachwasser liegen und nur teilweise aus dem Bodden herausragen. Die Steine stammen, wie viele andere Findlinge auf Rügen, aus Skandinavien und wurden während der Eiszeit durch die Gletscher hier abgelagert.
In der Zeit, als Breege noch ein bedeutendes Seefahrerdorf war, boten die Saalsteine den Schiffen im Bodden einen geschützten Liegeplatz und dienten als Anker- und Befestigungspunkte. Im Volksmund werden die Saalsteine auch Seehundsteine genannt, weil sich alten Erzählungen nach früher zahlreiche Seehunde auf ihnen ausgeruht haben sollen.
Die Feuersteinfelder bei Mukran
Die Feuersteinfelder zwischen Mukran und Prora gehen auf mehrere mächtigen Sturmflutwällen zurück, die sich vor rund 3.500 bis 4.000 Jahren bildeten. Millionen Feuersteine liegen dort in langen Bändern, die von Heidevegetation und Kiefern durchzogen sind. Die Steine stammen aus der Rügener Kreide und wurden durch Brandung und Verfrachtung an dieser Stelle abgelagert. Als das Meer sich durch Ablagerungen von Sand über die Jahrhundert zurück zog, blieben die Feuersteinfelder zurück. Das Gebiet ist heute ein geschützter Lebensraum für Reptilien und spezialisierte Pflanzenarten.
Das Kreideufer bei Ruschvitz
Das Kreideufer unterhalb von Ruschvitz und westlich von Glowe ist als Flächennaturdenkmal ausgewiesen und zeigt die typische Rügener Steilküste. Dazu gehören aktive Abbruchkanten, Rutschungen, Blockfelder und freie Kreideflächen. Hier passiert Küstenbildung live in Aktion, durch Wind, Wellen, Wasser und Wetter. Am Fuße der Kliffs finden sich Geröllzonen aus kleinen Feuersteinen, Kieseln und größeren Findlingen. Auch den Svantekahs, einer der größten Findlinge auf Rügen, ist hier zu finden.
Trockenhänge am Kleinen Jasmunder Bodden
Die Trockenhänge am Kleinen Jasmunder Bodden sind als Naturdenkmal ausgewiesen und bestehen aus sandigen bis kiesigen Südhängen mit trocken-warmer Mikroklimazone. Auf den Flächen wachsen typische Trockenrasenarten, die an nährstoffarme und sonnige Standorte angepasst sind. Die Hanglagen liegen in unmittelbarer Nähe zum Bodden und bilden einen deutlichen Kontrast zu den angrenzenden feuchten Uferbereichen. Der Bereich ist im Grunde nicht zu besichtigen, nicht alles auf Rügen ist touristsich erschlossen und das ist auch gut so. So finden Pflanzen und Tiere immer noch ungestörte Rückzugsorte, weitab vom Trubel der Touristenströme.
Märzenbecherwiese bei Middelhagen
Bei Middelhagen auf der Halbinsel Mönchgut liegt eine Wiesenfläche, auf der im zeitigen Frühjahr Wildbestände des Märzenbechers wachsen. Die Pflanzen bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Böden und wachsen früh aus dem Boden, bevor ringsrum der Rest der Vegetation erwacht. Das Vorkommen gehört zu den wenigen natürlich entstandenen Märzenbecher-Standorten auf dem Mönchgut und kann je nach Witterung von Februar bis April betaunt werden.
Das Flächendenkmal Kap Arkona
Das Flächendenkmal Kap Arkona liegt ganz im Norden der Insel auf der Halbinsel Wittow und umfasst die bekannte Steilküste, die Reste der Jaromarsburg, ein ehemaliges und bedeutendes Heiligtum aus der Slawenzeit, die ehemalige Bunkeranlage der NVA, das kleine Fischerdörfchen Vitt sowie die beiden Leuchttürme und den Peilturm. Die Steilküste erreicht hier über 40 Meter Höhe und besteht überwiegend aus Kreide und Geschiebemergel. Durch Wind, Regen und Abbrüche verändert sich hier ständig das Erscheinungsbild. Das Kap Arkona gehört zu den beliebtesten Zielen der Insel und zieht Jahr für Jahr tausende Besucher an.
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Verstecktes Kleinod Halbinsel Pulitz
Die Halbinsel Pulitz liegt versteckt am Westufer des Kleinen Jasmunder Boddens, bei Buschvitz und Stedar, und steht seit 1937 als Naturschutzgebiet unter Schutz. Das Gebiet umfasst rund 218 Hektar mit Alt- und Naturwaldbereichen, Röhrichten und flachen Uferzonen. In den Wäldern wachsen unter anderem alte Eichen und Buchen, in den Feuchtbereichen brüten spezialisierte Vogelarten. Der Zugang ist saisonal eingeschränkt (vom 16. Juli bis 15. Januar), um Störungen während der Brutzeiten zu vermeiden.
Anemonenblüte Lietzow
Die Anemonenblüte in Lietzow ist nicht direkt ein Naturdenkmal, aber für uns jedes Jahr aufs neue ein echtes Naturwunder. Zumal Du auch an anderen Orten auf Rügen die Buschwindröschen, wie sie auch genannt werden, erleben kannst, also überall dort, wo auch die Rotbuche wächst, so zum Beispiel bei Putbus, in der Granitz bei Binz, bei Ralswiek, im Märchenwald Nonnevitz und natürlich auch im Nationalpark Jasmund. Aber nirgendwo ist die Anemonenblüte so schön, wie im Semper Wald bei Lietzow. Ein wahrer Augenschmaus.
Riesenschachtelhalm bei Nardevitz
Das Flächennaturdenkmal bei Nardevitz schützt ein ausgeprägtes Vorkommen des Großen Schachtelhalms, auch Riesenschachtelhalm genannt. Er gehört zu den urzeitlichen Farnpflanzen und bedeckte vor Millionen Jahren in ganzen Wäldern die Erde und wird hier auf Rügen immer noch bis zu 2 Meter hoch. Heutige Steinkohlevorkommen sind ehemalige Schachtelhalmwälder. Der hiesige Schachtelhalm mag anscheinend die kalkhaltigen Böden und gedeiht auf einem Hang entlang der Steilküste bei Narevitz prächtig. Es ist eines der wenigen Vorkommen in Nordeuropa.
Schützenswerte Bäume auf ganz Rügen
Bäume standen ganz am Anfang des Naturschutzes. In den 20-er und 30-er des letzten Jahrhunderts wurde damit begonnen, sehr viele alte Bäume zu Naturdenkmäler zu erklären. Heute sind etwa 180 Bäume als Naturdenkmale auf Hiddensee und Rügen regisriert. Dazu gehören Eiben, Rotbuchen, Eichen, Schirmeichen, Stieleichen, Traubeneichen, Plantanen, Eiben, Eschen, Schwarzpappel, Ulmen, Linden, Sommerlinden, Süntelbuchen, Rotbuchen, Blutbuchen, Stechpalmen, Kiefern, Roßkastanien, Esskastanien, Mammutbäume, Gingko und Trauerweiden und sicher noch einige mehr, die ich hier vergessen habe, aufzuzählen. Halte also die Augen offen, denn überall auf der Insel kannst Du die schützenswerten und geschützte Bäume entdecken.
Krüppelbuchen Lietzow - Der Süntelbuchen- oder Hexenbuchenwald
Bei Lietzow im Waldpark Semper findest Du eine kleine Gruppe besonderer Buchen, die hier meist Krüppelbuchen oder Hexenwald genannt werden. Botanisch handelt es sich um Süntel-Buchen, eine seltene Wuchsform der Rotbuche. Die Bäume wurden um 1920 im Park gepflanzt und stehen heute als Naturdenkmal unter Schutz.
Typisch für die Süntel-Buchen sind die verdrehten, knorrig anmutenden Stämme und Äste, die in Knie- und Schlangenform wachsen. Die Kronen bleiben relativ niedrig und breiten sich seitlich aus, einzelne Äste legen sich auf den Boden und wachsen später wieder nach oben. Durch diese Wuchsform entsteht ein richtiger „Hexenwald“, der sich deutlich von den normalen Buchenbeständen der Umgebung abhebt.
Besuche sie am besten im Frühjahr oder im Herbst, dann machst Du auch die besten Fotos von diesem verwunschenen Ort.
Märchenwald bei Nonnevitz
Der Märchenwald bei Nonnevitz ist ein Küstenwald, in dem die Bäume ganz eigene Formen angenommen haben. Vor allem Buchen und Eichen wachsen hier verdreht, gekrümmt und vielfach verzweigt. Durch Wind, Boden und Licht entstanden mit der Zeit die knorrigen Stämme und bogenförmigen Äste, die dem Wald seinen Namen geben. Moos und Wurzelstrukturen verstärken den Eindruck, als stünde man in einem uralten Zauberwald direkt oberhalb der Steilküste.
Die Borchtitzer Schwarzpappel
Die Borchtitzer Schwarzpappel gehört zu den ältesten Einzelbäumen auf Rügen. Schwarzpappeln sind in Mitteleuropa selten geworden, weil sie nur noch wenige geeignete Standorte finden. Der Baum in Borchtitz hat einen markanten, breit ausladenden Kronenaufbau. Sein Stamm ist im unteren Bereich stark gedreht und weist zahlreiche Narben früherer Brüche auf. Der Stamm ist unheimlich breit, was man erst richtig realisiert, wenn man an ihn herantritt. In seinem Umfeld leben viele Insektenarten, die von den tief gefurchten Rindenzonen profitieren.
Ein Mammutbaum in Nipmerow
In Nipmerow wächst ein Riesen – Mammutbaum, der um 1886 durch den bekannten Bildhauer Reinhold Begas als 3 Meter hoher Setzling geplanzt wurde. Der aus Nordamerika, genauer aus der Sierra Nevada bei Kalifornien stammende, immergrüne Riese ist in unseren klimatischen Verhältnissen eine echte Seltenheit. In seiner Heimat können Mammutbäume bis zu 65 Meter hoch und bis zu 4.000 Jahre alt werden. Dieses Exemplar in Nipmerow ist mit seinen 140 Jahren somit eigentlich noch jugendlich, aber inzwischen 18 Meter hoch und sein Stammunfang beträgt gute 3,8 Meter.
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