Wenn Du Dich fragst, warum die Insel Vilm verboten ist. Ist sie nicht. Nicht mehr. Aber sie ist auch nicht für jedermann geöffnet. Aktuell dürfen täglich lediglich maximal 30 Besucher die Naturschönheiten bestaunen. So entdeckst einen der ältesten Naturwälder in Norddeutschland und erlebst eine geführte Wanderung auf der Insel Vilm. Die Buchen und Eichen auf dem Großen Vilm sind seit Jahrhunderten von jeglicher Nutzung verschont geblieben und zählen heute zu den wertvollsten Wäldern an der Ostsee.
Flora und Fauna ganz ursprünglich
Mit über 300 Arten an Farn- und Blütenpflanzen ist die Flora der Insel sehr vielfältig. Die knorrigen Buchen sind mittlerweile bis zu 300 Jahre alt und imposant anzusehen. Die Eichen haben ein Lebensalter von bis zu 600 Jahren erreicht. Weitere Bäume auf der Insel sind Bergahorn und Birken. Vereinzelt finden sich zudem Ulmen, die auch Namensgeber der Insel sind.
Zu den tierischen Bewohnern des Vilm gehören rund 65 Vogelarten, Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien und Insekten. Mit Reh und Fuchs sind bekannte Waldbewohner ebenso vertreten. Diese Tiere finden auf dem Vilm hervorragende Lebensbedingungen und können sich entsprechend ungestört entwickeln.
Die Geschichte der Insel Vilm
Die Inseln Vilm wurde vermutlich vor rund 3.000 Jahren durch Sturmhochwasser und Spiegelschwankungen der Ostsee von der Insel Rügen getrennt.
Eine erstmalige urkundliche Erwähnung findet im Jahr 1249 statt. Ab dem Jahr 1336 siedelten hier Menschen. Im Jahr 1495 wurde eine Kapelle errichtet und die Insel entwickelte sich zum Wallfahrtsort.
Im Laufe der Zeit betrieben die Siedler u.a. ein Ackerwerk und später eine Meierei. Mit dem Aufstieg von Putbus als Badeort nahm die touristische Bedeutung der Insel zu.
Im Jahr 1936 wurde der Vilm nach der ersten Reichsnaturschutzverordnung unter Naturschutz gestellt und die Nutzung eingegrenzt.
1959 wurde der Zugang zur Insel Vilm sogar für die Öffentlichkeit verboten und war lediglich dem Ministerrat der DDR als Urlaubsdomizil zugänglich. Die Abgeschiedenheit hat der Natur allerdings gut getan und sie blieb auch deswegen weitgehend in Takt.
Heute befindet sich mit der Internationalen Naturschutzakademie eine Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz auf der Insel Vilm.
Vilms berühmte Besucher
Im Laufe der Jahrhunderte haben hier auf dem Vilm rund 300 bekannte und weniger bekannte Maler ihre Fußspuren hinterlassen und noch heute bekannte Gemälde geschaffen.
So beispielsweise die „Landschaft mit Regenbogen“ von Caspar David Friedrich oder die „Eichen am Meer“ von Carl Gustav Carus.
Zu den bekannteren Gästen der neueren Zeit gehören u.a. ehemalige Landes- und Bundespolitiker. Auch der britische Thronfolger Prinz Charles hat dem Eiland bereits einen Besuch abgestattet.
Carl Gustav Carus, Public domain, via Wikimedia Commons
Lust auf Urwald?
Hast Du jetzt Lust auf eine geführte Wanderung über die Insel Vilm bekommen? Dann kannst Du hier online über die Homepage der Fahrgastreederei Lenz direkt Deine Teilnahme buchen. Los geht es täglich ab 10 Uhr vom Hafen Lauterbach. Bei Bedarf startet eine zweite Führung um 13.30 Uhr.
Insgesamt bist Du drei Stunden unterwegs. Die reine Wanderung dauert rund zweieinhalb Stunden und führt drei Kilometer über einen Teil der Insel. Es dürfen täglich maximal zwei Touren mit jeweils 30 Personen durchgeführt werden.
Kapitän Andreas Kuhfuß und Inhaber Burkhard Lenz freuen sich auf Deine Teilnahme!